Birnen

Birnen und Äpfel werden oft in einem Atemzug genannt. Dennoch haben es Birnen bei Konsumenten schwieriger als Äpfel. Der Grund liegt wohl darin: Birnen müssen reif sein, nur dann schmecken sie saftig, süss und würzig.

Herkunft und Produktion   

Die Kultivierung der Birne begann vermutlich gleichzeitig in China und Kleinasien, genauer gesagt in Anatolien. Besonders China ist für die weltweite Birnenproduktion nach wie vor von grosser Wichtigkeit: Im Jahr 2021 wurden weltweit 25 658 219 Tonnen Birnen geerntet – mehr als 73,6 % davon allein in China. Platz zwei belegen die USA mit 636 390 Tonnen, gefolgt von Argentinien mit 634 00 Tonnen. Zum Vergleich: Die Jahresmenge der Schweiz beträgt 35 314 Tonnen.

Viele Sorten   

Der Sortenreichtum der Birne wuchs schnell an. Bereits in den Schriften von Cato werden fünf bis sechs und bei Plinius bereits 38 Birnensorten erwähnt. Im 17. Jahrhundert kannte man nur schon in Frankreich 254 Sorten, im 19. Jahrhundert waren es beachtliche 900. Gegenwärtig geht man weltweit von etwa 5000 Sorten aus. Wir unterscheiden Sommer-, Herbst- und Winterbirnen; als Untergruppe davon Tafelbirnen (zum direkten Verzehr), Kochbirnen (für Kompott) und Mostbirnen (zur Saftherstellung). Bei uns bekannte Sorten sind die flaschenförmige, bräunliche oder gelbe Abate Fetel (mit sehr saftigem, aber auch sehr festem Fruchtfleisch), die rundliche Williams Christ (Williamsbirne) und die süsse und saftige Gute Luise. Eine Schweizer Besonderheit ist die Poire à Botzi (Büschelibirne), eine typische Freiburger Sorte und die erste Schweizer Frucht mit einer AOP-Zertifizierung.

Gesundheit   

Trotz ihrer Süsse enthalten Birnen nicht mal ein halbes Gramm Fett pro 100 g. Mit 125 Milligramm pro 100 Gramm enthalten sie zudem reichlich Kalium, was gut für die Regulierung des körpereigenen Wasserhaushalts ist und bei Nieren- und Blasenproblemen hilft. Die meisten Vitamine, Polyphenole und Pektine sitzen bei Birnen direkt unter der Schale, weshalb man sie am besten ungeschält verzehrt.

Die Sache mit der Reife   

Holzige Birnen schmecken nun wirklich nicht. Und dennoch sollte man Birnen nicht zu reif kaufen, weil man sie dann nicht mehr lange aufbewahren kann. Lieber etwas festere Früchte bei Zimmertemperatur nachreifen lassen, was sich noch beschleunigen lässt, wenn man sie neben Äpfel legt, da diese das Reifungsgas Ethylen absondern. Die optimale Reife erkennt man daran, dass die Birne bei Druck am Stielende leicht nachgibt und aromatisch duftet.

Vielseitiger Geschmackspartner   

Birnen harmonieren mit einer Vielzahl an Aromen, die ihre süss-saftige Milde unterstreichen oder kontrastieren. Klassisch ist die Verbindung mit Käse – von cremigem Gorgonzola bis zu reifem Gruyère –, wo die fruchtige Süsse und die herzhafte Würze ein ideales Gegenspiel bilden. Auch Nüsse, besonders Baum- und Haselnüsse, sind ideale Partner, da sie die feine Textur der Birne aufnehmen und ihr Aroma verstärken. In der warmen Küche passt sie wunderbar zu Geflügel, Schwein oder Wild, wo sie mit ihrem Saft die Fleischgerichte elegant abrundet. Im süssen Bereich wiederum ist sie fast ein Allrounder: ob im Kuchen, in der Tarte, pochiert in Wein oder als fruchtige Komponente in Desserts – die Birne fügt sich überall ein. Gewürze wie Zimt, Vanille und Kardamom betonen ihre sanfte Süsse, während Ingwer oder schwarzer Pfeffer reizvolle Kontraste setzen.

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